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1. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 93

1854 - Leipzig : Brandstetter
93 Und gieb uns reebien, deutschen Muth, Dass wir es lieben treu und gut. Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! E. M. Arndt. 33 Deutschland Die weiten Fluren, die sich, mannichfaltig durchschnitten, von den höchsten Alpen über dem mittelländischen und dem adriatischen Meere, in unbestimmten Grenzen, westlich an den Ufern der Maas und Schelde hinab bis zur Nordsee Hinbreiten, und östlich von der March hinüber zur Oder bis zu dem Ausflusse der Weichsel sich erstrecken, nennen wir Deutschland. Dieses Land, in dieser Ausdehnung, gehört zu den schönsten Län- dern, welche die Sonne begrüßt in ihrem ewigen Laufe. Unter einem gemäßigten Himmel, unbekannt mit der sengenden Luft des Südens, wie mit der Erstarrung nördlicher Gegenden, zeigt es die größte Ab- wechselung, die reichste Mannichfaltigkeit, köstlich für den Anblick, er- heiternd und erhebend für das Gemüth, und bringt Alles hervor, was der Mensch bedarf zur Erhaltung und zur Förderung des Geistes, ohne ihn zu verweichlichen, zu verhärten, zu verderben. Der Boden ist fähig zu jeglichem Anbau. Hier scheint sich die befruchtende Kraft gesammelt zu haben, die dort versagt ward Unter dem bleibenden Schnee der Alpen dehnen sich die herrlichsten Weiden aus, von der Wärme doppelt belebt, die an jenem wirkungslos vorüberging. An der kahlen Fels- wand zieht sich ein üppiges Thal hinweg. Neben Moor und Haide, nur von der bleichen Binse und von der Brombeerstaude belebt, und menschlichem Fleiße nichts gewährend, als die magere Frucht des Buch- weizens oder des Hafers, erfreuen das Auge des Menschen die kräf- tigsten Fluren, geeignet zu den schönsten Saatfeldern und zu den herr- lichsten Erzeugnissen des Gartenbaues. Fruchtbäume prangen in uner- meßlicher Menge und in jeglicher Art, vom sauren Holzapfel bis zur lieblichen Pfirsich. Hoch auf den Bergen des Landes erhebt unter Buchen und Tannen die gewaltige Eiche ihr Haupt zu den Wolken empor und blickt über Abhänge und Hügel hinweg, welche den köstlichsten Wein erzeugen, die Freude der Menschen. Kein reißendes Thier schreckt, kein giftiges Gewürm droht, kein häßliches Ungeziefer quält. Aber Ueberfluß gewährt das Land an nütz- lichem Vieh, an kleinem wie an großem, für des Menschen Arbeit, Zwecke und Genüsse. Das Schaf trägt Wolle für das feinste Gespinnst, der Stier verkündigt Kraft und Stärke in Bau und Gestalt, das Pferd geht tüchtig einher im Fuhrwerke, prächtig vor dem Wagen der Großen, und stolz als Kampsroß unter dem Krieger, hier ausdauernd und dort. In ihrem Innern verbirgt die Erde große und reiche Schätze. Aus vielen und unerschöpflichen Ouellen sprudelt sie freiwillig den Men- schen Heilung zu und Gesundheit und Heiterkeit. Der?fleißigen Berg- mann belohnt sie bald mit dem edelsten Gewürze, dem Salze, bald mit

2. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 111

1854 - Leipzig : Brandstetter
111 Abends, durch Glockengeläute oder Trompeten Zeichen gegeben, in wel- cher Richtung er zu waten habe. Doch vergeht selten ein Winter, wo nicht Menschen im Schnee umkommen. Dessenungeachtet heißt der Erz- gebirger den Winter allemal freundlich willkommen, denn er bringt ihm eine seiner liebsten Erscheinungen — Schlittenbahn, welche die Wege ebnet, Verkehr und Geselligkeit befördert und gewöhnlich länger dauert, auch weit schöner ist, als im Niederlande. Man fährt nicht, sondern fliegt gleichsam, der Gefahr trotzend, über Berg und Thal, und selbst Kinder gleiten in Rutschelschlitten, meist zwei und zwei, die steilsten Höhen hinab. Ueberhaupt ist die Jugend dort weit abgehärteter, als im Niederlande, und oft, wenn man hier schon nach Pelz und Mantel greift, springen dort Kinder unter freiem Himmel barfuß in bloßen Hemden herum, die noch dazu meist nur Hemden gewesen zu sein schei- nen. So spielen sie auch vor den Thüren, so begleiten sie, um eine Gabe bittend, den Wagen des Reisenden. Engelhardt. 68. Reichthum des Thüringer Waldes. Das ist überhaupt ein großer Reichthum, der da in den Wäldern auf unsern Bergen rauscht. Denn das Holz muß den Waldleuten auf gar mannichfache Weise zu Brot und Unterhalt verhelfen. Da brennt es in den großen Oefen von mehr als 250 Schmelzwerken, Eisen- und Stahlhütten, Stab-, Zain-, Draht- und Blechhämmern. Hast du schon einmal eine solche Eisenhütte gesehen? — Bis tief in die Nacht hinein kannst du da die giuthrothen Lohen zum schwarzen Himmel auf- steigen sehen; dazu schlagen die mächtigen Pochwerke ihren einförmigen Takt, der Bach, der sie treibt, rauscht in Feuerfunken über das ar- beitende Rad, aus dem Ofen in der Hütte fließt das Eisen wie ein feuriger Strom, oder gewaltige Hämmer schlagen die Eisenmassen zu Stangen oder Blechen zurecht; halbnackte rußige Männer wandeln emsig zwischen den feurigen Massen, schüren den Ofen, schöpfen das flüssige Eisen, oder bringen mit gewaltigen Zangen die giuthrothen Eisenstücke unter den "pochenden Hammer. Und der schwarze Wald sieht schwei- gend zu. Das ist wohl wunderbar, wie da Alles zusammenhilst zum Erwerb des Menschen., — der Eisenstein, der in unsern Bergen liegt, und der Bach, der die Werke treibt, und das Holz, das die Oefen heizen muß. Ferner hilft das Holz vielen hundert geschickten Arbeitern, die aus dem Eisen die blanken Flintenläuse und Messer, Scheeren, Beile, Bohrer und allerlei Geräthe fertigen, die dann weit in die Welt gehen. So giebt's allein in dem Dorfe Steinbach bei Liebenstein gegen 150 Messer- schmiede, die manchmal in einer Woche an 100 Dutzend Messer fertig bringen. Dann giebt es im Thüringer Walde Glasfabriken; denen muß das Holz helfen, denn das Feuer schmelzt da aus Kiesel und Asche das Glas. Das ist anfangs so weich, daß die großen Tafeln, wie sie in unsern Fenstern stehen, wie Papier zusammengerollt und ausgeglättet und Trinkgeschirre und allerlei Glasgeräthe wie Seisenkngeln geblasen werden.

3. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 128

1854 - Leipzig : Brandstetter
128 Erscheinungen sind als die unzweideutigen Spuren einer hier einst wirk- samen, großartigen vulkanischen Thätigkeit zurückgeblieben. Aehnliche Verhältnisse sind es, die zum großen Theil auch den Flüssen angehören, die zu beiden Seiten des Schiefergebirges sich in den Rhein ergießen (Nahe, Mosel, Main, Lahr, Sieg). 4. Schon bei Bonn tritt der Rhein in sein Niederungsland; sein Wasserspiegel hat hier nur noch 138 Fuß Seehöhe. An der öst- lichen Rheinseite sind es die sanftgeneigten Abfallstufen des sauerlän- dischen Plateaus und des Haarstrangs, die, ohne den Rhein unmittel- bar zu erreichen, sich gegen das Thal desselben senken. Gegen Westen breitet sich das Niederungsland als eine weitgeöffnete Fläche jenseits der untern Maas bis gegen die Schelde aus, nur durch die allmählich ge- senkten Terrassenabfälle der Eifel, der hohen Veen und der Ardennen begrenzt. Bis an die Grenze des Niederungslandes ist das Rheinthal noch mit'produkten reich gesegnet; die Kultur der Weinrebe schreitet von Chur den Lauf des Stroms wie der Seitenthäler seiner Zuströme ab- wärts bis Bonn vor. Die Tiefe des Strombettes und damit zusammen- hängend die eigenthümliche Construction der Fahrzeuge erzeugte drei Stadien der Schifffahrt, von Straßburg bis Mainz die Oberfahrt, von Mainz bis Köln die Mittelfahrt, endlich von Köln, wo das 15 bis 30 Fuß tiefe wasserreiche Strombett Seeschiffe trägt, die Nie- derfahrt. Die Flachheit der Ufer unterhalb Köln hat häufige Ueberschwem- mungen zur Folge, und schon bei Düsseldorf ist man genöthigt, zum Schutz gegen das eindringende Element Wasserbauten auszuführen. Unterhalb Emmerich wendet sich der Rhein gen Westen und beginnen seine Stromspaltungen. Zuerst sendet er links die Waal ab, die sich bei Gorkum mit der Maas vereinigt. Ein zweiter Arm, die neue Assel, verläßt oberhalb Arnheim den Hauptstrom und fließt zum Zuydersee ab, während ein dritter Arm, der Leck, oberhalb Rot- terdam die Maas erreicht. Unter dem Namen des krummen Rhein zieht der Hauptstrom bis Utrecht, wo er als vierten Arm die Vecht zum Zuydersee entsendet, er selbst aber als alter Rhein seicht und wasserarm gen Westen schleicht. Dem Dahinsiechenden gebrach es an Kraft, selbstständig das Meer zu erreichen: seinen Abfluß zur Nordsee verdankt er erst der Thätigkeit der Holländer, welche 1806 bei Katwyk einen Ableitungsgraben bis zum Meere hin zogen. So führt der Rhein seine Wasser, als vermittelnde Lebensader zwischen dem höchsten Lande Europas und seinem tiefsten, von den Gletschermassen der Centralalpen durch blühende und volkreiche deutsche Gauen der fernen Nordsee zu. Nacke.

4. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 140

1854 - Leipzig : Brandstetter
140 Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Traume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele steh'n. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden, Und euren Feldern Reis und Mais! Fr ei li g ra 1h. 87. Berlin. Die Hauptstadt des preußischen Staates ist von der für kleine Fahrzeuge schiffbaren Spree durchflossen und steht dadurch mit der Elbe und Oder in fahrbarer Berbindung. Dazu kommen die Eisenbahnen nach Hamburg, Stettin und Leipzig, wodurch sie der Nord- und Ost- see, sowie dem Innern von Deutschland nahe gerückt ist. Doch ist Berlin nur insoweit Handelsstadt, als seine Größe (450,000 Einwohner) und seine Wichtigkeit als Hauptstadt eines ganzen Landes es schon mit sich bringt. Denn wo Viel verzehrt wird, da muß auch viel Handel sein, und wo viel Fremde einkehren, da kann Kauf und Verkauf nicht ausbleiben. Aber Berlin hat auch nicht das altmodische Aussehen der alten Handelsstädte. Nur wenige seiner Straßen sind enge und krumm, manche bestehen aus lauter großartigen Häusern, eine ist sogar über eine Viertelstunde lang, schnurgerade und dabei von ansehnlicher Breite. Eine andere nicht viel kürzere ist mit einer Lindenallee besetzt und bietet also herrliche Gelegenheit zum Spazierengehen innerhalb der Stadt. Berlin ist reich an schönen Gebäuden aller Art. Der königliche Palast ist zwar zum Theil alt, zum Theil neu, aber dennoch sehens- werth. An die Stelle des abgebrannten Opernhauses ist ein neues, schöneres gebaut worden. Selbst einige Thore sind mit großer Kunst und bedeutenden Kosten erbaut worden. Was aber der Stadt vorzüg- lich zur Zierde gereicht, find die Standbilder der großen Helden des preußischen Staates. Aus den öffentlichen Plätzen stehen diese mar- mornen Bildsäulen und rufen den Vorübergehenden die Erinnerung an die Männer zurück, welche im 7jährigen und in dem französischen Be- freiungskriege Preußen vom Untergange retteten. In dem Zeughause befinden sich zugleich die in den Kriegen erbeuteten merkwürdigen Fahnen, Kanonen und sonstigen Waffen. Daß man auch den gemeinen Sol- daten jetzt mehr Anerkennung zu Theil werden läßt, als vordem, wo die Invaliden nach dem Kriege betteln gehen mußten, beweis't das von mehr als 1000 Personen bewohnte Jnvalidenhaus, worin für die hülf- losen, im Kriege verstümmelten Soldaten Sorge getragen wird. Doch gedeihen in Berlin die Künste des Friedens noch besser. Von Fabriken wollen wir nur an die vortreffliche Eisengießerei erinnern, «orin nicht blos Brücken mit Bogen und Geländern, sowie Maschinen und Maschinenteile der verschiedensten Art, sondern auch herrliche Bild-
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